Werden unser Gehirn und die KI miteinander „verschmelzen“?
Fragen wie diese und Berichte über die Leistungen und Möglichkeiten der KI beschäftigen uns gerade intensiv, nicht nur im Zusammenhang mit dem aktuellen Hype um ChatGPT! Die Ergebnisse der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, aber auch der Hirnforschung, der Genetik und anderer naturwissenschaftlicher Disziplinen werden unser gesamtes Leben verändern bzw. verändern es bereits jetzt schon permanent. Ja, und dann gibt es ja auch noch die Klimakatastrophe und viele andere Zukunftsszenarien! Vor allem der Blick auf Roboter macht nachdenklich: Wie ist das, wenn ein Roboter mit lernender KI ausgestattet ist? Seine Ähnlichkeit mit uns Menschen wird immer deutlicher – zu sehen bei den sogenannten Androiden.
Androidin Sophia – Diese überaus menschenähnliche Roboter-„Frau“
Große Berühmtheit erlangte die Androidin Sophia: Diese überaus menschenähnliche Roboter-„Frau“ (geschaffen von Hanson in Hongkong) bekam anlässlich ihrer „Performance“ bei einer internationalen Konferenz 2015 in Riad die saudi-arabische Staatsbürgerschaft verliehen. Sie ist ausgestattet mit einer Feinmechanik, die 62 Gesichtsausdrücke darstellen kann, mit Emotionserkennung und Sprachverarbeitung, kann aus den Reaktionen ihrer Gesprächspartner lernen und scheint auch Gefühle zu zeigen. Da stellt sich durchaus die Frage: Haben Roboter (wie Sophia, Pepper, Nao, Commu, Erika, Zara, Elenoide, iCub und wie sie alle heißen) denn auch eigene Emotionen oder werden sie diese einmal haben?
Und wie ist das mit dem Bewusstsein?
Werden Computer, sobald sie leistungsfähig genug sind, gleich kreativ sein wie der Mensch? Kommt der Transhumanismus – also wird die KI die menschliche Intelligenz irgendwann übersteigen? Also: Der Geist der KI ist aus der Flasche. Jetzt gilt es, das Richtige zu tun! Aber: Was ist das Richtige? Wer bereitet unsere Kinder und Jugendlichen auf diese dramatischen Veränderungen vor? Und wie? Was brauchen wir, um in dieser herausfordernden Welt bestehen und uns auch positiv weiterentwickeln zu können? Was ist eine „Sinn-volle Bildung für die Welt von morgen“, wie der Untertitel des Buches „Kinder und KI“ lautet? Der Einbau digitaler Werkzeuge (Hard- und Software) in die Bildungsprozesse ist durchaus notwendig, aber er muss alters- und entwicklungsgemäß erfolgen! Und die Gefahren und Risiken sind unbedingt zu beachten! Das noch viel wichtigere Ziel ist es jedoch, diejenigen Fähigkeiten zu trainieren, die auch dann tragfähig sind, wenn es bereits die nächste und übernächste Generation von Geräten und Programmen gibt, und die sinnvoll sind für eine Welt, die wir noch gar nicht kennen. Schulen müssen nicht in erster Linie digitaler werden, sondern ganz allgemeine Fähigkeiten aufbauen und fördern, die eigentlich auch schon vor der digitalen Zeit wichtig waren: effizientes (gehirngerechtes) Lernen, Problemlösen, Kreativität und psychische Resilienz. Ganz besonders von Bedeutung sind auch das tragende Fundament der gelebten Werte und eine stabile Sinnorientierung für ein friedliches Zusammenleben in einer nachhaltig umsorgten Umwelt.
